In der Regel wird ein COPD-Patient im vierten und letzten Stadium der Erkrankung zum Pflegefall, der intensivmedizinisch betreut werden muss. Das ist dann der Fall, wenn er nicht mehr in der Lage ist, ganz oder teilweise selbstständig zu atmen und er auf eine Sauerstofftherapie oder eine Heimbeatmung angewiesen ist.
Im Fokus der Intensivpflege, die zuhause oder in intensivmedizinisch ausgerichteten Einrichtungen erfolgen kann, steht die Kontrolle und Überwachung der ärztlich verordneten Beatmungszeiten, -modi und -parameter, der Sauerstoffdosierungen, die regelmäßige (Unterstützung bei) Einnahme der Medikamente und die Versorgung der Begleiterkrankungen. Entscheidend ist, dass das Pflegepersonal mit der Erkrankung COPD vertraut ist und über genügend Erfahrungen verfügt, was die Behandlungsmethoden betrifft.
Welche Chancen bietet eine Lungentransplantation?
Tatsächlich ist eine COPD der häufigste Grund für eine Lungentransplantation. Pro Jahr unterziehen sich etwa 60 COPD-Patienten in Deutschland einem solchen Eingriff. Diese Operation kann in vielen Fällen das Leben der Betroffenen verlängern und die Lebensqualität verbessern. Ein gutes Beispiel dafür ist der Sänger Roland Kaiser, der auch an COPD litt und sich 2010 einer Lungentransplantation unterzog. Allerdings überleben nur etwa 80 Prozent der Transplantierten das erste Jahr nach der OP, nach fünf Jahren sind es etwas über 50 Prozent.
Der Eingriff ist sehr riskant und kommt nur dann in Frage, wenn alle anderen COPD-Therapie-Maßnahmen (Langzeit-Sauerstofftherapie, Heimbeatmung usw) ausgeschöpft sind und die Lebenserwartung des Betroffenen deutlich eingeschränkt ist. Auf eine neue Lunge müssen Patienten jedoch meist etwa zwei Jahre warten. Und nicht jeder COPD-Patient erfüllt die strengen Anforderungen, um auf die Warteliste für eine Spenderlunge zu kommen. Ganz wichtig: Der potentielle Empfänger muss seit mindestens sechs Monaten rauchfrei sein. Übergewicht, Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz, ein Alter über 65 Jahren sind leider Ausschlusskriterien.
Die Transplantation kommt damit nicht für alle COPD-Patienten in Frage, weil der Eingriff für einige lebensbedrohlich ist und die Chancen auf vollständige Heilung relativ unwahrscheinlich sind. Eine Lungentransplantation sollte deshalb nicht als Allheilmittel betrachtet werden. Experten raten Betroffenen daher eher dazu, die Diagnose COPD zu akzeptieren und richtig und umsichtig damit umzugehen.