Montag, 19. Dezember 2022
Ein ehemaliger Patient mit Locked In Syndrom berichtet Pflegekräften in Greiz von seiner Krankheit
„Gebt uns nicht auf“, das ist die zentrale Botschaft, die Frank Becwarsch vermitteln möchte. Der 53jährige aus der Nähe von Aachen erlitt im Jahr 2012 eine Hirnblutung. Ein so genanntes Locked In Syndrom kurz LIS war die Folge. Dabei sind die Patienten bei vollem Bewusstsein, können sich aber nicht bewegen oder sprechen. Im Krankenhaus und auch bei den Behörden galt er damals als hoffnungsloser Fall. Heute hielt er in der Vogtlandhalle gemeinsam mit dem Linimed Geschäftsführer Guido Faßbender einen Vortrag vor 60 Pflegekräften und Auszubildenden aus Greiz und der Region über seine Geschichte.
„Fordern Sie ihre Patienten“, gab Becwarsch den anwesenden Pflegekräften mit auf den Weg. „Seien Sie feinfühlig, aber fordern Sie sie.“ Nach dem Krankenhaus kam Becwarsch im Januar 2013 in eine außerklinische Intensivpflege und traf dort auf den damaligen geschäftsführenden Pflegedienstleiter Guido Faßbender. Der erkannte, dass Becwarsch nicht im Koma lag, wie vermutet, sondern durchaus mitbekam, was um ihn herum geschah. „Der Weg wird steinig, wir wissen nicht, wie weit wir kommen, aber lass es uns versuchen“, das vereinbarten die Beiden damals. Schritt für Schritt begannen Faßbender und sein Pflegeteam damit, den Zustand des Patienten zu verbessern. Am 21. November 2013 wurde Becwarsch aus der ambulanten Intensivpflege entlassen und konnte nach Hause zurückkehren.
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