Eine Bewerbung, die das Leben verändert

Quereinsteigerin Nadine erzählt von Ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft

Ursprünglich hatte Nadine Restaurantfachfrau gelernt, später in der Automobilindustrie für die Qualitätssicherung gearbeitet. „Irgendwas hat mir beruflich aber gefehlt und ich habe ja noch ein paar Jahre bis zur Rente“, lacht sie. „Also habe ich mir Gedanken über meine Zukunft gemacht.“ Weil es ihr schon immer wichtig war, Menschen zu helfen, kam ihr die Idee, Pflegerin zu werden.

Im Internet stieß Nadine auf eine Stellenausschreibung als Pflegefachfrau in der außerklinischen Intensivpflege in Sömmerda. „Das hat tatsächlich mein Leben verändert“, berichtet Nadine. „Ich habe mich sofort beworben und einen Ausbildungsplatz bekommen.“ Mit Anfang 40 noch einmal die Schulbank zu drücken, war natürlich erst einmal komisch. Bekannte und Freunde waren zuerst skeptisch. Nadine hat sie jedoch eines Besseren belehrt. „Seit 1 ½ Jahren absolviere ich nun meine Ausbildung und könnte mir nichts Schöneres mehr vorstellen. Es ist mein Traumberuf und ich würde diesen Schritt immer wieder wagen“.

Die Ausbildungsstationen von Quereinsteigern in der Pflege unterscheiden sich nicht von denen der anderen Auszubildenden. Die 3-jährige generalistische Pflegeausbildung bereitet die Auszubildenden auf verschiedene Tätigkeitsfelder in der Pflege vor. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es jedoch möglich, die Ausbildung zu verkürzen, beispielweise wenn jemand bereits praktische Erfahrung in der Pflege besitzt. Die Ausbildung besteht aus Theorie und Praxis in der Pflegeschule sowie einer praktischen Ausbildung vor Ort.

„Die ersten Tage in der Pflege werden für mich immer etwas Besonderes bleiben“, sagt Nadine. „Ich habe in dieser Zeit unglaublich viel gelernt. Und meine Kolleginnen und Kollegen haben mich so freundlich aufgenommen, so dass ich sofort das Gefühl hatte, ich gehöre dazu.“ Nadine hat schnell gemerkt, dass ihr die Aufgaben einer Pflegefachfrau keine Probleme bereiten. Neues zu lernen macht ihr Freude, das sah auch ihre Praxisanleiterin. „Meine Praxisanleiterin ist toll, sie erklärt mir alles und traut mir auch schwierige Aufgaben, wie etwa einen Trachealkanülwechsel, zu.“

„Pflege ist für mich ein Gesamtpaket, das nicht nur aus den spannenden Aufgaben, sondern auch aus dem alltäglichen Umgang mit den Patienten besteht“, sagt Nadine. „Wenn mein Patient zum Beispiel gut versorgt und gelagert ist, macht mich das glücklich. Dann schlägt mein Herz grün.“

(Das Interview wurde im Mai 2022 geführt.)

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